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Inside FCH - Interview Avni Xhema zu 1/2 Jahresbilanz

Die Vorrunde der Saison 19/20 ist zu Ende, das neue Jahrzehnt ist gestartet. Was ist dein persönliches Fazit nach deinem ersten Halbjahr als Präsident des FC Herzogenbuchsee?


Ich ziehe ein durchwegs positives Fazit. Unser Verein verfügt im Aktiv- und Juniorenbereich nach wie vor über eine sehr gesunde Basis. Finanziell sind wir ebenfalls gut aufgestellt und auf Kurs. Die Devise heisst: "nicht nachlassen." Sportlich konnten wir in diesem Halbjahr diverse schöne Erfolge feiern. Gesamtheitlich betrachtet, ist es ein gelungenes Halbjahr.


Bevor du das Amt des Präsidenten übernahmst, hast du dir bestimmt Gedanken darüber gemacht wie der Verein aufgestellt ist und was auf dich zukommen wird. Inwiefern haben sich deine Erwartungen erfüllt?


Ich kenne den Verein von früher her sehr gut und wusste, dass keine negativen Überraschungen zu erwarten sind. Wie erwähnt ist unser FC Herzogenbuchsee ein gesunder und familiärer Verein, in welchem konstruktiv und zukunftsorientiert gearbeitet werden kann. Das war für mich das Wichtigste. Und, dass es die eine oder andere Herausforderungen geben wird, war mir klar. Insofern sind meine Erwartungen erfüllt.


Der Vorstand ist in der aktuellen Zusammenstellung mit viel Erfahrung aus der eigenen Aktivzeit sowie langjähriger Funktionärstätigkeit aufgestellt. Wie erlebst du die Zusammenarbeit mit den Vorstandskollegen?


Die Zusammenarbeit mit den Vorstandskollegen ist sehr gut und macht extrem Spass. Alle sind motiviert und wollen nur das Beste für unseren Verein. Wir haben eine gute Mischung aus verschiedenen Charakteren und Denkweisen. Das hilft jeweils um nachhaltige Ideen sowie gute Lösungen zu entwickeln. Hervorheben möchte ich die gute Kommunikation unter einander, welche die Basis für eine gute Zusammenarbeit darstellt. Das ist wirklich beeindruckend.


Siehst du in der Aufstellung, wie sie heute gebildet ist, noch Luft nach oben?


Grundsätzlich müssen wir im Bereich "Kommunikationsmedien" strukturierter werden (Homepage, FCH Newsletter, Facebook und Instagram). Diese gilt es alle zu handeln und den Überblick zu behalten.


Die 1. Mannschaft belegt nach Abschluss der Vorrunde punktgleich mit dem FC Zollbrück den 1. Rang der 3. Liga, Gruppe 4.

Wie ordnest du die Vorrunde unseres Fanionteams ein?


Die Vorrunde der 1. Mannschaft verlieft gut. Hervorzuheben ist die Dominanz und der Ballbesitz, nebst der grossartigen Chancenausarbeitung unserer 1. Mannschaft. Es macht Spass ihr zu zuschauen. Gegen Ende der Vorrunde war die Mannschaft allerdings nicht mehr ganz so frisch, wobei hinzukam, dass die Platzverhältnisse bei den letzten Auswärtsspielen unseren Jungs ihre Aufgabe nicht einfacher machten. Ich bin überzeugt, dass sie dazu gelernt hatten und uns Dank einer perfekt geplanten Vorbereitung, in der Rückrunde wiederum viel Freude bereiten werden.


Wie erlebst du die Arbeit rund um den Staff von Trainer Julien Ceccon?


Ich bin vom Staff einfach nur beeindruckt! Es ist unglaublich wie akribisch und detailorientiert gearbeitet wird. Dem Team wird dadurch wirklich ein für Regionalfussballverhältnisse doch sehr professionelles Umfeld geschaffen. Jeder einzelne Spieler erhält auf ihn und das Gesamtkonzept abgestimmte Inputs und wird dadurch optimal entwickelt. So etwas habe ich in all den Jahren als Aktivfussballer nie gesehen und freue mich umso mehr, dass in unserem Verein eine solche Möglichkeit geboten wird. Das ist wirklich sehr zeitaufwändig und spricht für das grosse Engagement des Staffs – insbesondere von Julien. Auch der Mut, junge Spieler einzubauen und ihnen Spielminuten in der Meisterschaft zu ermöglichen, ist sehr positiv. Das sendet unserem Nachwuchs positive Signale und zeigt allen auf, dass ein angestrebter Sprung in die 1. Mannschaft immer möglich ist. Für unseren Verein ist das ganz wichtig. Deshalb beurteile ich den ursprünglichen 3-Jahres Plan mit der 1. Mannschaft nicht mehr als «nur» einen Plan, sondern eine wohlgewählte Philosophie, die durchaus weiterzuführen ist.


Auch die anderen Aktivmannschaften sind mehrheitlich auf Kurs. Sowohl die Damen und die 2. Mannschaft sind auf Tuchfühlung mit der Tabellenspitze, die Senioren 30+ wurden in ihrer Gruppe sogar Meister vor dem lokalrivalen Langenthal. Auch die A-Junioren konnten den Klassenerhalt in der Coca Cola League halten.

Wie schätzt du die sportliche Lage dieser Mannschaften ein?


Die Senioren haben eine ausserordentliche Leistung erbracht und werden uns demografisch betrachtet, sicherlich noch die eine oder andere Freude bereiten. Unsere A-Junioren haben ebenfalls einen wichtigen Beitrag für die Qualität im Juniorenfussball des FCH geleistet. Es ist ganz wichtig, dass wir in dieser Altersgruppe immer auf dem höchsten Niveau im Breitenfussball spielen können. Das vereinfacht allen den Sprung in den Aktivfussball. Unsere Damenmannschaft und «s`Zwöi» sind ebenfalls auf dem richtigen Weg. Die Damen haben im Cup sogar mehrere Runden mitgehalten und mussten sich zuletzt gegen ein sehr starkes Team geschlagen geben. Die 2. Mannschaft liegt tabellenmässig m. E. unter Wert. Ich bin überzeugt, dass in der Rückrunde noch mehr drin liegt und sie ihr Potenzial zeigen wird.


Stichwort Frauenfussball. Traditionsvereine im Frauenfussball in der Region mussten in den letzten Jahren ihre Mannschaften zurückziehen oder kämpfen Jahr für Jahr ums Überleben. Wie positioniert sich der FC Herzogenbuchsee bei der weiteren Erhaltung vom Frauenfussball?


Es ist richtig, dass der Frauenfussball praktisch nur in den grösseren Städten einfach zu forcieren ist. Deshalb wollen wir in der kommenden Zeit die Situation tiefgründig analysieren und eine klare Haltung festlegen. Stand heute wurde bereits ein Anlauf genommen, um Mädchen für unseren Verein gewinnen zu können. Aktivitätenpotenzial in dieser Hinsicht ist weiterhin vorhanden. Darum werden wir uns in der kommenden Zeit mit der Frage «Frauenfussball beim FCH, wie weiter?» auseinander setzen. Wie wir uns hierzu bekennen, kann erst zu späterem Zeitpunkt nach den Analysen gesagt werden. Klar ist, dass wir uns im Verein weiterhin Frauenmannschaften wünschen.


Die Resultate auf dem Platz stehen sicherlich im Mittelpunkt. Was läuft beim FC Herzogenbuchsee neben dem Platz?


Das stimmt nicht ganz. Wir verfolgen diverse Ziele und legen den Fokus insbesondere auf langfristige Entwicklung sowie Nachhaltigkeit. Letztendlich wollen wir auch sportlich erfolgreich sein, allerdings nicht um jeden Preis. Neben dem Platz wird viel Zeit und Herzblut in unseren Verein investiert. Es ist unglaublich wie viel hierfür getan wird und wie stark sich unsere Vereinsmitglieder in irgendeiner Form engagieren. Als Verein führen wir einige sehr schöne und angebrachte Anlässe durch, die wiederum den Sondereffort aller Vereinsmitglieder verlangen. Deshalb nutze ich an dieser Stelle die Gelegenheit, um allen Helfenden für Ihr grossartiges Engagement zu danken!


Zum Persönlichen: Neben deiner beruflichen Tätigkeit bei der SBB Cargo bist du politisch aktiv und unterrichtest zudem nebenbei noch als Dozent. Wie bringst du deine Verpflichtungen als Familienvater und Ehemann, Präsident und allen weiteren Tätigkeiten unter einen Hut?


Es braucht zunächst eine verständnisvolle Familie, welche unterstützt und, wo nötig, im Alltag entlastet – das ist bei mir glücklicherweise gegeben. Ich darf auf ganz grosse Unterstützung durch meine liebe Frau und meine Kinder zählen. Organisationstalent und Wille erleichtern mir zudem meine Arbeit. Schliesslich sind Neben- und Ehrenämter Dinge die ich freiwillig annehme, weil sie mir Freude bereiten und, insbesondere das Vereinsleben, mir sogar zusätzliche Kraft verleiht. Und ja, manchmal sind die Nächte etwas lang und ich stosse an meine Grenzen. Dafür darf ich dann aber am Wochenende auf den Fussballplätzen viele spannende Spiele sehen und habe meinen Ausgleich. Ausserdem gibt es ja ganz viele Menschen auf der Welt, die das gleiche oder um einiges mehr leisten. Deshalb schaue ich den jeweiligen Herausforderungen relativ entspannt entgegen.


Du warst selber viele Jahre selber als Fussballer aktiv, u.a. auch in der 1. Mannschaft vom FC Herzogenbuchsee. Wie leidet bzw. fiebert der Präsident als Zuschauer abseits des Fussballplatzes bei Spielen „seines“ Vereins mit?


Ich bin ein ehrgeiziger sowie emotionaler Mensch und möchte immer gewinnen. Das wissen vor allem diejenigen Personen, welche mit mir zusammen gespielt haben. Deshalb fühle ich immer so mit, als wäre ich ein Teil des Teams. Dennoch versuche ich meine Emotionen im Zaum zu halten, was mir immer besser gelingt – sei es bei Erfolgen oder Misserfolgen.


Wie sieht dein Ausblick auf die Rückrunde im Verein aus? Welche Erwartungen hast du als Präsident?


Meine Erwartungen sind, dass wir die Rückrunde sportlich über alle Mannschaften hinweg gesehen erfolgreich starten und gegenüber der Vorrunde noch eins draufsetzen können. Neben dem Platz haben wir diverse Anlässe, welche durchzuführen sind und ebenfalls zur positiven Stimmung beitragen sollen. Ausserdem erwarte ich, dass wir die täglichen Herausforderungen unseres Vereins annehmen und analog des 1. Halbjahrs meistern.


Zum Abschluss noch einige angefangene Sätze, die du bitte beendest:


Fussball ist für mich… ein Sport der sehr viel zu bieten hat und einen grossen gesellschaftlichen Beitrag leistet – mehr als einige Menschen denken. Für mich persönlich ist Fussball eine grosse Leidenschaft.


Der FC Herzogenbuchsee bedeutet für mich… enorm viel. Er ist ein ganz wichtiger Teil meines Lebens.


Am gefährlichsten bin ich… beim Schachspielen.


Nach dem Match... ist vor dem Match.


Als Fussballprofi hätte ich beim …FC Barcelona neben Iniesta im Mittelfeld gespielt.


In der fussballfreien Zeit trifft man mich… mit meiner Familie in der Natur oder auf einem Kinderspielplatz.


Um den Fussball attraktiver zu machen müsste man… den mutigen und risikoreichen Fussball noch mehr fördern und der Kreativität im Offensivbereich mehr Freiraum lassen.


YB wird… am Schluss nach einer spannenden Meisterschaft den Meistertitel holen.


Zurzeit lese ich… nur Fachliteratur im Projektmanagement.


Ende Saison wird unsere 1. Mannschaft… an gleicher Stelle der Tabelle wie heute stehen.






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